Da war es, als würde plötzlich eine Ader am Horizont platzen,
die Sonne stieg aus dem Moskenes-Strom empor,
und dessen blutiger Stoff schoß über den Vestfjord
und erfüllte alle großen und kleinen Buchten am Land.
Goldene Berge erwuchsen aus dem Meer.

Terje Stigen, 1956

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Verein zur
 Förderung der historischen Emsschifffahrt e.V.

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Pressespiegel

Hier finden Sie diverses Presseecho - gegliedert nach den verschiedenen Aktionen des Emssaga e.V.

 

Freitag, 11. Juli 2008, Quelle: Münsterländische Volkszeitung (Rheine)

Germanenfloß trifft auf Römerschiff

Rheine. Wenn die „Emssaga IV“ heute auf die „Victoria“ trifft, begegnet römische Hochtechnologie germanischem Low-Tech. Die technische Überlegenheit der schnittigen Römer-Galeere gegenüber dem wuchtigen germanischen Fichtenstamm-Floß ist offensichtlich. Aber auf einem anderen Gebiet liegen die Germanen technisch eindeutig vorn: Als die „Flößer“ gestern ihre „Emssaga“ an der Bockholter Fähre zusammenbauten, konnten sie zur Erfrischung auf ein frischgezapftes Blondes zurückgreifen, dass aus einem selbstkühlenden Bierfaß zischte. High-Tech eben nach Germanenart. Vom Bier verstanden die Germanen eben immer schon etwas mehr als andere Völker...

25 Jahre alt wird der Verein „Emssaga“ in diesem Jahr. Aus diesem Anlass wurde am Donnerstag das zur Regionale 2004 gebaute Floß „Emssaga IV“ an der Bockholter Fähre erneut seetüchtig gemacht. Unter den kritischen Augen der alten Flößer-Kämpen Carlo Osthues, Jürgen Biermann, Siggi Kagelmann, Ferdi Buitkamp, Karl-Heinz Koester und Mike Möllers baute das Technik-Team des Vereins das Riesenfloß in wenigen Stunden zusammen. Die Basis bilden mächtige Fichtenstämme aus dem Schwarzwald. „Die sind im Herbst letzten Jahres geschlagen und den Winter über getrocknet worden“, erläutert Kapitän Carlo Osthues. „Das Floß ist 18 Meter lang, 4,50 Meter breit und wiegt etwa 16 Tonnen. Die Tragfähigkeit beträgt zehn Tonnen. 30 bis 40 Leute können da problemlos mitfahren.“

Routiniert gehen die Arbeiten voran, nur etwas gestört durch den Nieselregen. Schließlich verfügt der Verein über 25 Jahre Erfahrung. Vom Ufer aus werden die Fichtenstämme ins Wasser gerollt und mit Eisenkrampen verklammert. Das ganze Floß wird mit Paletten abgedeckt. „Das muss so sein, aus Sicherheitsgründen. Sonst rutscht man auf den runden Stämmen zu leicht aus“, erläutert Osthues. Für die Ausrüstung und eine Mini-Toilette wird mittschiffs eine Hütte erichtet. Zum Schluss werden noch die beiden Bug- und das Heckruder montiert – fertig ist die „EmsSaga IV“. Ein zünftiges Wildschweinessen direkt an der Ems war der Lohn für mehrere Stunden harte Arbeit.

„Das Floß ist ja fast jedes Jahr einmal im Einsatz. Letztes Jahr waren wir damit auf der Weser“, verrät Carlo Osthues. Allerdings sei es gar nicht so einfach, in Deutschland Flüsse zu finden, auf denen das gewaltige Floß fahren kann. Und ist dann eine Strecke gefunden, muss erst einmal die Genehmigung der zuständigen Wasserschifffahrtsämter eingeholt werden. „Und die winken oft erst einmal ab, wenn die hören, mit was für einem Gerät wir da anrücken. Aber dank der Vermittlung des WSA Rheine hat es bis jetzt noch immer geklappt. Immerhin hatten wir in 25 Jahren keinen einzigen schweren Unfall“, so Osthues.

Am heutigen Freitag passiert die „Emssaga IV“ gegen 15 Uhr die Soldatenbrücke. Von dort aus fährt sie dann dem Römerschiff "Victoria" entgegen. Beide Wasserfahrzeuge werden am Wochenende für kostenlose Shuttle-Fahrten zwischen dem Römer- und dem Germanenlager auf beiden Seiten der Ems am Timmermanufer eingesetzt.

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zuletzt geändert am 18.05.2011

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Quelle: www.emssaga.de > Pressespiegel (http://emssaga.de/pressespiegel/ 18.04.2024 13:37:16)