Es gibt kaum einen menschlichen Beruf,
der so alles Untüchtige ausstösst
wie der des Seemanns.

Heinrich v. Treitschke

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Verein zur
 Förderung der historischen Emsschifffahrt e.V.

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Pressespiegel

Hier finden Sie diverses Presseecho - gegliedert nach den verschiedenen Aktionen des Emssaga e.V.

 

„Ems-Report“, 01.07.2007:

Die heimatliche Ems attraktiver machen!

Emssaga - Verein zur Förderung der historischen Emsschifffahrt - Einfach „emsig“!

Von Udo Sanders Rheine. Jeder Mensch braucht einen Ausgleich zu seiner Arbeit bzw. seinen Pflichten. Dazu gehört auch das Vereinsleben. Franjo Eilinghoff sucht diesen Ausgleich beim Verein Emssaga, einem Verein zur Förderung der historischen Emsschifffahrt. 1982 war es, als er und drei weitere Gründer so langsam auf die Idee zur Gründung dieses Vereins kamen. „Wir fanden damals einfach, dass wir hier in Rheine mit der Ems einen so schönen Fluss haben, der jedoch leider überhaupt nicht kulturell genutzt wurde. Das wollten wir ändern.“, erläutert der „Presseoffizier“ von Emssaga.

„Und warum gerade historische Schifffahrt?“, hake ich nach. „Nun, nichthistorische Schifffahrt ist einfach viel langweiliger, da sie an sich nichts besonderes ist. Das ist keinesfalls abwertend gemeint, aber wir waren damals einfach auf der Suche nach einem besonderen Hobby, einem nicht ganz alltäglichem Ausgleich. Etwas mit dem man sonst nirgends, auch nicht im Beruf, konfrontiert wird.“ Heute zählt der Verein rund 40 Mitglieder, wobei der Verein stetig gewachsen ist. Die Berufsstruktur ist übrigens sehr vielfältig. Vom Anwalt bis zum Vertreter, vom Arzt bis zum Tischlermeister, sogar ein ehemaliger Jet-Pilot ist dabei. Das ist für Franjo Eilinghoff, neben dem Hobby an sich, auch der große Reiz dieses Vereins: „Die differenzierte Zusammensetzung unserer Truppe, das gefällt mir besonders gut. So ist es einfach interessanter, es ergeben sich so auch irgendwie mehr gute Ideen.“ Diese bunte Mischung trifft sich übrigens jeden ersten Sonntag im Monat in der Stammkneipe Bockholter Emsfähre.

Das waren noch Zeiten: Die heimatliche Ems mit historischen Schiffen und Flussfahrzeugen attraktiver machen – Geboren wurde diese Idee 1982, gerade mal vier Mann stark war damals die Gründungs-Crew, hier bei der ersten, schon erweiterten, Zusammenkunft. Foto: Archiv Eilinghoff/www.emssaga.de.

Das erste Schiff, welches dieser Verein gebaut hat, ist genauer gesagt ein Floß bzw. Pünte. Flößen auf der Ems hat eine lange Geschichte und war für viele Menschen ab dem Hochmittelalter eine Möglichkeit in Lohn und Brot zu kommen. Mit Pünten und Flößen wurde die Ems befahren und entwickelte sich zu einer wichtigen „Handelsroute“ hin zu Küste und zwischen den vielen deutschen Kleinstaaten, Fürstentümern usw. In den Jahren 1839 bis 1842 wurden immerhin über 1000 Holzflöße durch die alte Rheiner Arche geschleust. Das Floß mit dem Namen „Emssaga I“ wurde dabei aus 18 m langen Baumstämmen zusammengefügt, wie Herr Eilinghoff mir erläutert, und hat wegen der Schleusendurchlässigkeit eine Breite von 4,50 m. Das Endgewicht unbeladen: 12 Tonnen. Die historische Relevanz dieses damaligen Berufszweiges ist dabei für Herr Eilinghof ein ganz besonderer Reiz.

Sowieso scheint es sich bei den Mitgliedern dieses Vereins um eine Truppe zu handeln, die ein gewisses Faible für die Romantik vergangener Tage hat, ein Faible für Handwerk und natürlich für die historische Schifffahrt. Gerade in dieser Region, die alte Flößertradition von Warendorf, über Greven, über Rheine hin zu den alten Werften in Haren und Papenburg, sorgen bei Emssaga für einen Hauch von Nostalgie.

Als ein ganz großes Highlight der Vereinsgeschichte beschreibt der Presseoffizier der Emssaga den Bau und die Fahrt mit dem dritten Schiff, Emssaga III, einem Nachbau eines alten Wikingerschiffes. 16 Meter lang und fast 5 Meter breit, so die Maße dieses Schiffes, welches die Wikinger auf ihren Raubzügen nutzten. So ist man mit diesem Schiff bis nach Köln vorgestoßen, wie Franjo Eilinghoff erläutert, und habe einen ganz besonderen Auftritt bei der Ruderweltmeisterschaft 1998 auf dem Fühlinger See gehabt (siehe linkes Foto). Bei der Eröffnungsfeier der Ruderweltmeisterschaft führte es im Feld von 51 Ruderbooten die Fahnen der teilnehmenden Nationen mit.

Die Wikinger in Köln beim Überfall auf die Ruderweltmeisterschaft 1998, natürlich scherzhaft gemeint. Trotzdem konnte der Verein Emssaga mit dieser Aktion auftrumpfen, das Schiff selbst fand bei diesem Auftritt einen Abnehmer. Foto: Archiv Eilinghoff/www.emssaga.de.

„Das hat dem ortsansässigen Kölner Schiffsverein so gut gefallen, dass sie das Schiff schließlich von uns gekauft haben. Also war diese Fahrt 1998 wirklich ein absolutes Highlight und bleibt unvergessen.“ Auch die Fahrten mit der darauf folgenden Emssaga IV, nun wieder einem Floß, bleiben den Mitgliedern des Vereins unvergessen. Von 2003 bis 2006 wurden hiermit mehrere Fahrten absolviert. So befuhr man z. B. die Weser bis hin zu Gieselwerder in Hessen, wo man einen glanzvollen Auftritt hinlegte und von allerlei Interessierten, den ansässigen Vereinen und auch einigen Prominenten empfangen wurde. Weiterhin zwei Fahrten auf der Saale, u. a. bis nach Bernburg, einer der Partnerstädte von Rheine. Hier waren mit von der Crew, jedenfalls auf der letzten Etappe, die Bürgermeister beider Städte. D. h. Rheines Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder und Bernburgs Oberbürgermeister Helmut Rieche. „Bei all diesen Touren sind auch lockere Freundschaften zu anderen Flößern und Schiffsinteressierten entstanden. Aber einen richtigen Partnerverein haben wir nicht.“

Das Befahren der Ems sei übrigens nicht nur reines Ausruhen. Zwar sei es durchaus entspannend, bei ruhigem Wasser durch die schönen Landschafen zu schiffen. Doch das Manövrieren, zu Wasser lassen und überhaupt das Bauen an sich seien harte und auch teure Arbeit. Weiterhin gibt es immer auch einen bürokratischen Aufwand, das Schiff muss „abgenommen“ werden und die Belange der Natur- und Gewässerschutzes müsse man sowieso strengstens beachten. „Eigentlich wollten wir auch schon mal die Elbe befahren. Da hätte aber dann ein Schlepper vorausfahren müssen, von dem historischen Flair wäre so aber nichts übrig geblieben. Also fiel die Fahrt auf der Elbe für uns dann flach.“

Presseoffizier und Gründungsmitglied Franz Josef Eilinghoff kennt die Geschichte des Vereins wie seine Westentasche. Weitere Gründungsmitglieder des Vereins sind Karl-Heinz Köster, Mike Möllers und Egon Runge. Heutiger 1. Vorsitzender ist Karlo Osthues. Foto: Udo Sanders.

Die Dauer von der Idee eines Schiffes bis zur endgültigen Jungfernfahrt schätzt der Presseoffizier der Emssaga dabei auf eineinhalb bis zwei Jahre und auch die Kosten sind nicht von schlechten Eltern. Deswegen suche man unbedingt Sponsoren, ohne diese lasse sich ein Bau nicht mehr verwirklichen. Im Übrigen befinde man sich zur Zeit in einer Überlegungsphase über ein neues Floß, nachdem die Idee einer römischen Galeere nicht zu verwirklichen war.

Herr Eilinghof jedenfalls scheint es kaum noch erwarten zu können. Für den Presseoffizier ist alleine der Bau eines Schiffes, also der Weg, schon das Ziel und er vermisst die Geselligkeit und die schönen Stunden auf den historischen Schiffen.

Doch zum Glück geht es bald mit einem „Segelturn“ durch Kroatien und auch das Jubiläumsjahr 2008 steht vor der Tür. Was der Verein dann noch vorhat, man wird es mit Sicherheit erfahren. Allgemein Interessierte können sich umfassend, auch über das „Sponsoring“, auf www.emssaga.de informieren.

In diesem Sinne, schnell Segel setzen und ahoi!

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zuletzt geändert am 18.05.2011

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Quelle: www.emssaga.de > Pressespiegel (http://emssaga.de/pressespiegel/ 05.11.2024 03:53:59)